Siegerinterview mit Thea Heim
Wir haben mit der Gewinnerin des B2Run München 2019 und ihrem Lauftraining, ihren Motivationstipps und dem Teamspirit bei B2Run gesprochen.
Wie bist du zum Laufsport gekommen?
Mein Coach Norman Feiler hat mich 2008 überredet, bei ihm in die Talentgruppe zu kommen. Davor hatte ich bereits leistungsmäßig Skilanglauf gemacht. Aber das war sehr schwer mit der Schule zu vereinbaren. Ich hätte auf ein Sportgymnasium gehen müssen und das wollte ich nicht. Mit meinem Coach konnte ich Laufen und Schule, später dann Studium und jetzt Arbeit, unter einen Hut bringen.
Hast du eine Lieblingslaufstrecke und was gefällt dir daran besonders?
Marathon ist definitiv meine Leidenschaft. Ich habe von 800m bis Halbmarathon schon Medaillen bei Deutschen Meisterschaften gewonnen, aber Marathon ist definitiv für mich die größte Herausforderung. Mein Marathon Debüt beim Hamburg Marathon im April war einfach ein fantastisches Erlebnis.
Hast du dieses Jahr das erste Mal beim B2Run teilgenommen und wie hat es dir gefallen?
Nein, ich habe bereits 2018 in München teilgenommen und auch schon 2018 gewonnen. Ich mag die tolle Atmosphäre im Münchener Olympiastadion und das gemeinsame Erlebnis mit meinen Kollegen von Allianz Deutschland. Es ist einmal ein ganz anderes Erlebnis als bei den Rennen, die ich sonst laufe.
Warum läufst du gerne im Team?
Laufen ist ein Individualsport, aber letztlich läuft man ja nicht allein bei Rennen. Es ist immer toll, wenn man mit vielen Menschen unterwegs ist. Beim B2Run kommt noch hinzu, dass es auch eine Teamwertung gibt, wo es auf jeden ankommt. Laufen macht alle gleich, egal welche Position man im Unternehmen hat. Das ist ein sehr schöner Aspekt. Und das "gettogether" danach ist immer was Besonderes, weil jeder stolz sein kann, die Strecke absolviert zu haben, egal in welcher Zeit.
Wie motivierst du dich auf der Strecke, wenn du ein Tief hast?
Die Strecke bei B2Run ist relativ kurz, da gibt es nicht so viele Tiefs. Aber wenn man sehr schnell läuft, merkt man doch irgendwann das Laktat. Dann konzentriere ich mich auf meinen Körper und versuche einen guten Rhythmus zu finden. Locker bleiben und nicht verkrampfen. Das hat die beiden letzten Jahre beim B2Run immer sehr gut funktioniert.
Wie motivierst du dich im Alltag für das Training?
Ich freue mich nach einem langen Arbeitstag im Büro sehr, mich endlich bewegen zu können. Im Winter ist das etwas schwieriger, aber ich habe ja eine Trainings-Gruppe und einen Coach, die warten. Da habe ich nicht großartig Zeit nachzudenken, ob ich laufen gehe oder nicht. Das macht es leichter.
Wie sehr hat dich dein Team unterstützt?
Allein die Anwesenheit der Kollegen und die Tatsache, dass man in erster Linie für sein Team läuft, motiviert mich persönlich extrem. Natürlich freut es mich auch, dass ich mit einem guten Rennen unserem Team helfen kann. Man begegnet sich auf einer ganz anderen Ebene beim B2Run und das macht es sicher auch besonders.
Was würdest du Laufeinsteigern mit auf den Weg geben?
Das hängt natürlich sehr vom Fitnesszustand allgemein ab. Aber das Wichtigste ist aus meiner Sicht, Laufen als langfristige Betätigung in seine Tagesabläufe einzubauen. Deshalb vorsichtig anfangen, mit kürzeren Distanzen, und dann weiter steigern, um den Organismus und die Strukturen (Knochen, Sehnen) langsam an die Belastungen zu gewöhnen. Der klassische Fehler, übermotiviert am Anfang viel zu laufen, mündet meist in körperlichen Problemen und schnell nachlassender Motivation.
Gibt es einen Highlight Moment beim Laufen, an den du dich besonders gerne zurückerinnerst?
Natürlich für mich der Zieleinlauf ins Olympiastadion. Dort wo 1972 die Olympischen Spiele stattgefunden haben und 2022 die Europameisterschaften stattfinden werden. Sehr emotional für mich.
Was war das für ein Gefühl, als du im Stadion eingelaufen bist und gewonnen hast?
Wie gesagt. Mit dem Einlauf assoziere ich einige Ereignisse. Natürlich ist gewinnen immer schön, zumal mit den Kollegen zusammen. Aber speziell der Ort Olympiastadion München ruft in mir natürlich große Emotionen hervor, wenn man in der Nähe von München aufgewachsen ist und seit Studienbeginn hier lebt und Sport betreibt.